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Offiziersunterkünfte, östliches Gebäude
Offiziersunterkünfte für das US-Arsenal, 1920er Jahre, östliches Gebäude.

Offiziersunterkünfte, östliches Gebäude, 2008
Offiziersunterkünfte, östliches Gebäude, 2008

Offiziersunterkünfte, westliches Gebäude, 1885
Offiziersunterkünfte, westliches Gebäude, 1885. Abgerissen 1903.

Karte der Washington-Kasernen, 1885
Karte der Washington-Kasernen, 1885. Die zwei kleinen Gebäude in der Kartenmitte auf beiden Seite der Hauptstraße sind die Offiziersunterkünfte von Cluss.

Washingtoner Gefängnis, 1865
Washingtoner Gefängnis, 1865.


Offiziersunterkünfte: Umbau der Ost- und Westflügel des Gefängnisses (26)

Fort Lesley J. McNair, 4 1/2 und P Streets, SW
Erbaut 1869, westliches Gebäude abgerissen 1903

Nachdem Cluss bereits 1864 auf dem Gelände des U.S. Arsenals (heute Fort Lesley J. McNair) Pulvermagazine errichtet hatte, erhielt er 1869 den Auftrag, den Ost- und Westflügel des in diesem Fort befindlichen Gefängnisses umzugestalten.

Dieses Gefängnis war die erste Bundes-Strafanstalt der USA. Es war 1831 von Charles Bulfinch entworfen worden, dem Architekten der ersten Kuppel des Kapitols. Das Gefängnis war berühmt als Ort der Verurteilung und Exekution der mutmaßlichen Verschwörer, die in die Ermordung Abraham Lincolns verstrickt gewesen waren.

1867/68 wurde das ursprüngliche Gebäude abgerissen. Cluss erhielt den Auftrag, die beiden dem Bulfinch-Gebäude zuvor hinzugefügten Flügel, die als Frauentrakt und Waschräume genutzt worden waren, in Offiziersquartiere und ein Quartier für den Kommandanten umzuwandeln. Cluss veränderte den ursprünglichen Stil der beiden Gebäude hin zur Neorenaissance.

Die beiden dreigeschossigen Trakte wurden mit Ziegelsteinen des abgebrochenen Gefängnisses umgestaltet und mit Sandstein aus Connecticut verkleidet. An ihren Nordseiten wurden die beiden Gebäude jeweils um einen zweigeschossigen Flügel erweitert, so dass sie einen L-förmigen Grundriss erhielten. 1872 waren die Umbauten abgeschlossen. Der Kommandant bewohnte das nächst zum Fluss gelegene West-Gebäude, während die anderen Offiziere Wohnungen im östlichen Gebäude hatten. Die nahezu identischen Fassaden der beiden Gebäude standen einander gegenüber. Zwischen den beiden Häusern ließ Cluss einen kreisförmigen Park anlegen, der die von der P Street verlaufende, neue Hauptstraße durch das Fort in zwei Wege zerteilte. Die Einfahrt in das Gebiet des U.S. Arsenal verschönerte sich dadurch erheblich.

Sein östliches Gebäude, das in den 1940er Jahren erneut umgebaut wurde, steht noch heute und ist unter dem Namen Building 20 oder auch Grant Hall bekannt. Das westliche Gebäude wurde hingegen 1903 abgerissen. Militärhistoriker vermuten, dass das östliche Gebäude 1903 stehen blieb, weil dort die Prozesse um die Ermordung Lincolns stattgefunden hatten. Die für schuldig Befundenen waren im Hof des Gefängnisses gehängt worden. Eines der Fotos auf der rechten Seite zeigt diesen Hof.

Die Renovierung des gesamten Forts stand 1903 unter der Leitung der berühmten New Yorker Architekten McKim, Mead und White. Diese änderten den Baustil des Forts in einen kolonialen oder Neo-Georgianischen Stil. Wahrscheinlich hätten sie gerne beide Cluss-Gebäude abgerissen, da diese ganz und gar nicht zu diesem Baustil passten.

In seiner Liste von ihm erbauter öffentlicher Gebäude führt Cluss auch "zahlreiche Bauten für die Artillerie-Abteilung der US-Armee auf dem Gelände des Washingtoner Arsenals" auf, die größtenteils noch nicht identifiziert werden konnten. Einer dieser Aufträge war der Umbau des heutigen building 21 gewesen sein.

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