Das Heilbronner Gymnasium um 1830; in diese Schule ging auch Adolf Cluss; wahrscheinlich hat er von 1833 bis 1841 die "Realklasse" des Gymnasiums besucht. Lithographie der Gebrüder Wolff


In der Schule

Wie alle Kinder seines Alters kam der kleine Adolf wohl 1831 in die "Volksschule", vermutlich in die Knabenschule in der Klostergasse. Hier stand die "Religions- und Sittenlehre" an erster Stelle, gefolgt vom Unterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen. In den Singstunden wurden überwiegend Kirchenlieder eingeübt.

Nach zwei Jahren Volksschule gab es für die Heilbronner Jungen die Möglichkeit, auf das Gymnasium zu wechseln; seit 1827 konnte die Schulbildung in Heilbronn nach den ersten drei Jahren Gymnasium auch in einer "Realklasse" fortgesetzt werden, deren Schwerpunkt auf neuen Bildungsinhalten lag, damit die Schüler als "künftige Kaufleute, Professionisten, Künstler etc., ohne sich den Universitäts-Studien zu widmen, eine höhere Bildung erlangen" konnten.

Adolf Cluss wird sehr wahrscheinlich 1833 in die erste Klasse des Gymnasiums eingetreten sein. Sein weiterer Lebensweg deutet dann darauf hin, dass er danach in die Realklasse wechselte, so dass seine Schulzeit 1841 zu Ende gegangen ist.

Unter den Lehrern, die ihn unterrichtet haben könnten, finden sich einige, die sich in der Umbruchzeit des Vormärz politisch hervortaten und so vielleicht den Grundstein zu Cluss kommunistischer Zeit gelegt haben. Auch Johann Franz Arnold könnte zu seinen Lehrern gehört haben. Er ist seit 1831 Inhaber der "Lehrstelle der englischen Sprache bei der hiesigen Realschule".

Sein Sohn Franz, geboren 1829 in Heilbronn, wanderte ebenso wie Adolf Cluss in die USA aus - er könnte jener Franz Arnold sein, den Cluss als "Frescopainter aus Heilbronn" bezeichnet und von dem er am 2. Januar 1852 in einem Brief an Weydemeyer berichtet, er sei "ein junger Mann, dem man Talente nicht absprechen kann, wenngleich er vor ca. 1 - 1½ Jahren noch ein großer Laffe war". Cluss fügt noch an, "daß er eines hübschen Backfisches, Rosa Schmidt in Baltimore, wegen bald die ganze Agitation an den Nagel gehängt hätte; allein des alten Schmidts Weigerung, der Heirat seine Zustimmung zu geben, bewahrte ihn theilweise vor solcher Blamage." Damals ahnte Adolf Cluss sicherlich noch nicht, dass er selbst 1859 diese Rosa Schmidt heiraten würde.

 

 

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